Eingebettet zwischen Spessart und Odenwald liegt direkt am Main der Kultur-, Sport- und Weinbauort Großwallstadt. Trotz Modernisierung konnte diese Ortschaft sich ihren liebens- und lebenswerten dörflichen Charakter erhalten. Den Ortskern prägen wunderschöne Fachwerkhäuser, historische Bauwerke und gemütliche Gasthäuser und Häckerwirtschaften.
Die Pfarrkirche mit Wehranlage wurde Mitte des 13. Jahrhunderts erbaut. In dem Zeitraum bis heute wurde der Kirchbau viermal verändert bzw. erneuert. Am 5. März 1936 begann der vierte Neubau der Pfarrkirche. Grund für den jeweiligen Neubau war die größer gewordene Anzahl der Gläubigen und Gottesdienstbesucher. Das Wappen im Chronogramm über dem heutigen Hauptseingang diente 1956 der Gemeinde als Vorlage zum heutigen Gemeindewappen.
Im 15. Jahrhundert wurde Großwallstadt mit Mauer, Wall und Graben befestigt. Ein Überbleibsel dieser Zeit ist der Rundturm, der zu den ältesten Wahrzeichen des Ortes gehört. Nur ein Jahrhundert später wurden die ersten Gast- und Schankwirtschaften in Großwallstadt erwähnt. Das Gasthaus „Zum Ochsen“ wurde 1595 in der Blüte des Mit-telalters im altdeutschen Stil erbaut. Schon 1596 folgte direkt gegenüber das Gasthaus „Zum Adler“. Aus derselben Zeitepoche stammt auch das ehemalige „Liebsche Gut“, in dem heute das Heimschneidermuseum untergebracht ist. Dort werden historische Wohnräume, sowie Werkstätten und Geräte traditioneller Berufe, insbesondere die Geschichte der Schneiderei gezeigt.
Großwallstadt gilt als eine der traditionellen Weinbaugemeinden des Landkreises. Das milde Klima, die heißen, sonnendurchglühten Lagen und die Bodenvoraussetzungen mit dem Buntsandstein sind die besten Garanten für Spitzenweine, die weit über die Region hinaus bei Weinliebhabern bekannt sind. Aufgrund örtlicher Gegebenheiten findet man in Großwallstadt eine vielschichtige Betriebsstruktur. Vom stolzen Hobby-Winzer, der nur für seinen Eigenbedarf produziert, über einige Nebenerwerbswinzer bis hin zu zwei selbstvermarktenden Weingütern. Etwa 20 Winzer sind es, die mit Hingabe und Leidenschaft ihre Weinberge pflegen. Neben den zahlreichen Häckerwirtschaften stellt das „Weinberghüttenfest“ sicherlich einen Höhepunkt im Weinjahr für Winzer und Weintrinker dar. Dieses Fest, welches immer am vierten Wochenende im Juli mitten im Weinberg stattfindet, erfreut sich einer großen Beliebtheit.